Wissenschaftliche Tagung
Sozialisation und sozialistische Politik: Die '1870er' in international vergleichender Perspektive
10. - 11. März 2021
In ganz Europa kamen nach dem Ersten Weltkrieg Sozialisten in Führungspositionen, die in den 1870er Jahren geboren worden waren. Unter dem Titel "Sozialisation und sozialistische Politik: Die '1870er' in international vergleichender Perspektive" fragt die wissenschaftliche Online-Tagung unserer Stiftung vom 10. bis 11. März nach generationellen Gemeinsamkeiten der Politiker aus der Geburtskohorte Friedrich Eberts, zum Beispiel nach Verfolgungserfahrungen oder ihren spezifischen Reaktionen auf Modernisierungsdynamiken. Hierzu werden unterschiedliche Biografien aus verschiedenen Ländern verglichen, darunter Österreich, die Schweiz, Italien, Spanien oder Osteuropa.
Prof. Dr. Stefan Berger von der Ruhr-Universität Bochum fragt in seinem öffentlichen Abendvortrag am 11. März, um 18 Uhr, ob es die ‚1870er‘ als Generation gegeben hat und betrachtet dabei kritisch den Zusammenhang von Generation und politischer Sozialisation im europäischen Sozialismus des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
Der Vortrag wird im Livestream auf unserem
YouTube-Kanal
gesendet.
Anmeldungen zur Teilnahme an der Online-Tagung bitte per E-Mail an
florian.greiner@ebert-gedenkstaette.de
.
Sie erhalten dann einen Link mit den Zugangsdaten für die Zoom-Konferenz.
Tagungsprogramm
10. März 2021
14.00 – 14.15 Uhr
Prof. Dr. Dirk Schumann, Georg-August-Universität Göttingen:
Einführung
Panel 1: Österreich und die Schweiz
Moderation: Prof. Dr. Dirk Schumann, Göttingen
14.15 – 15.00 Uhr
Dr. Wolfgang Maderthaner, Verein für die Geschichte der Arbeiterbewegung, Wien:
Marxistische Wagnerianer. Das jüdische Großbürgertum, die organische Facharbeiterintelligenz und das Entstehen einer Sozialdemokratie in „Kakanien“
15.00 – 15.45 Uhr
Prof. Dr. Christian Koller, Schweizerisches Sozialarchiv Zürich:
Organisation, Rebellion, Integration: Die „Spät-1870er“ und die Entwicklung der Schweizer Arbeiterbewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Panel 2: Belgien und Großbritannien
Moderation: Prof. Dr. Moritz Föllmer, Amsterdam
16.00 – 16.45 Uhr
Dr. Jan Willem Stutje, Internationales Institut für Sozialgeschichte Universität Gent:
Hendrik de Man and the Crisis of Social-Democracy in Belgium and in Germany, 1918-1940
16.45 – 17.30 Uhr
Prof. Dr. Andrew Thorpe, University of Leeds:
Between MacDonald and Attlee: British Labour leaders born in the 1870s
Öffentlicher Abendvortrag (Livestream)
Moderation: Dr. Anja Kruke, Bonn
18.00 – 19.30 Uhr
Prof. Dr. Stefan Berger, Ruhr-Universität Bochum:
Gibt es die 1870er? Skeptische Bemerkungen zum Zusammenhang von Generation und politischer Sozialisation im europäischen Sozialismus des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts
11. März 2021
Panel 3: Der Osten
Moderation: Prof. Dr. Bernd Braun, Heidelberg
09.15 – 10.00 Uhr
Dr. Felicitas Fischer von Weikersthal, Universität Heidelberg:
„Führer werden im Kampf geboren“. Russische 1870er und ihre Sozialisation in Illegalität, Verbannung und Emigration.
10.00 – 10.45 Uhr
Prof. Dr. Aschot Hayruni, Staatliche Universität Jerewan:
Die sozialistische politische Elite Armeniens vor und nach dem Ersten Weltkrieg
Panel 4: Süd(ost)europa
Moderation: Prof. Dr. Christoph Cornelißen, Frankfurt a.M.
11.00 – 11.45 Uhr
PD Dr. Dietmar Müller, Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europas Leipzig:
Südosteuropäische Sozialisten zwischen Nationalismus und Agrarpopulismus
11.45 – 12.00 Uhr
Prof. Dr. Till Kössler, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg:
Generation und Politik im spanischen Sozialismus der Zwischenkriegszeit
12.15 – 13.00 Uhr
Dr. Francesco Tacchi, Universität Venedig:
Deutsche und italienische Bischöfe der Kohorte Eberts und die sozialistische Bewegung: Vergleichende Bemerkungen
13.00 – 13.30 Uhr
Schlussdiskussion
Tagungsleitung: Prof. Dr. Dirk Schumann (Georg-August-Universität Göttingen)
Zum ausführlichen Tagungskonzept mit Programm: